Mein Jungpferd und ich!
- TGT® Redaktion

- 2. Dez.
- 2 Min. Lesezeit
Gute Vorbereitung ist alles.
Uelzener Sicherheits-Tipp | Blog-Beitrag von Peter Kreinberg

Die meisten Pferdebesitzer*innen wissen, wie wichtig positive Erfahrungen für ein junges Pferd sind – besonders in der Phase des Anreitens.

Die Eindrücke, die es in dieser entscheidenden Zeit sammelt, prägen seine innere Einstellung und sein zukünftiges Verhalten als Reitpferd nachhaltig. Wer diese Lernphase sorgfältig plant und gut vorbereitet, investiert in eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft.
Den junge Haflinger-Wallach „Anderl“ haben wir bereits in der ersten Bodenarbeit begleitet – nun ging es dieses Jahr ans Reiten - mit der Besitzerin.
Vertrauen und Vorbereitung
Peter Kreinberg betont: „Pferde lernen schnell, wenn sie Vertrauen haben und verstehen, was man von ihnen will. Je mehr man dem jungen Pferd Gelegenheit gibt, sich auf neue Situationen und spätere Anforderungen vorzubereiten, desto zuverlässiger und gelassener wird es später als Reitpferd sein.“
Besonders wichtig ist, das junge Pferd sorgfältig auf die ungewohnte Situation vorzubereiten, wenn sich erstmals eine Reiterin oder ein Reiter auf seinem Rücken befindet. Diese neue Erfahrung kann zu Irritationen und Reflexreaktionen führen. Das Reitergewicht kann Balancestörungen verursachen und dadurch Muskelverspannungen im Rücken hervorrufen. Zudem kann der Reiterkörper im toten Blickwinkel irritieren, und Berührungen durch Reiterbeine oder Zäumungskontakte werden möglicherweise als Störung oder Behinderung wahrgenommen.
❗ Unzureichend vorbereitete Pferde reagieren in solchen Situationen oft mit Meide- oder Abwehrverhalten.
Bodenarbeit und Longieren
Eine systematische Bodenarbeit schafft eine solide Grundlage für Verständigung und Gelassenheit. Longenarbeit mit einem „Objekt“ gibt dem Pferd Orientierung und Sinn und fördert gleichzeitig Lockerheit, Balance und Regelmäßigkeit in der Bewegung.
Handpferdearbeit
Auch die Handpferdearbeit hat sich bewährt: Geht ein junges Pferd neben einem erfahrenen Partner, fühlt es sich sicherer und entspannt schneller. Es lernt, sich in Richtung und Tempo anzupassen, und versteht lenkende sowie tempo-regulierende Signale besser. Dies vermittelt Sicherheit, fördert Mitarbeit und bereitet auf gemeinsame Ausritte vor.
Erste Runden im Sattel
Geht ein ruhiger Helfer am lockeren Leitseil neben dem jungen Pferd – wie beim bekannten Handpferdereiten – gibt das sowohl der Reiterin als auch dem Pferd Sicherheit. Das gegenseitige Körpergefühl in Lockerheit kann nun vertrauensvoll zwischen Reiterin und Pferd eingeübt werden, zunächst noch ohne Lenkaufgaben. Signale für Tempo- und Richtungskontrolle kennt das Pferd bereits aus Bodenarbeit, Longieren und Handpferdereiten; nun werden sie von der Reiterin auf dem Rücken vermittelt.
Schrittweise Veränderungen vom Gewohnten zum Neuen fallen dem Pferd leichter, wenn sie in vertrauten Übungen eingeführt werden. Der Übergang zum selbstständigen, lockeren Reiten – zunächst im Schritt, später im Trab – lässt sich so problemlos gestalten.
Gemeinsam wachsen
Auf diese Weise wird der Weg zu einer gemeinsamen Partnerschaft geebnet, geprägt von Vertrauen, gegenseitigem Verständnis und einem gefühlvollen Umgang miteinander.
Dieser kleine Beitrag soll daran erinnern, dass ein Pferd all jene kleinen Dinge, die uns Menschen selbstverständlich erscheinen, erst durch uns lernen muss.


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